Der Mauersegler ist ein einzigartiger Vogel, der den Großteil seines Lebens in der Luft verbringt – außerhalb der Brutzeit verbringen sie rund zehn Monate fast ununterbrochen in der Luft!
Doch trotz dieser beeindruckenden Lebensweise gerät dieser Vogel zunehmend unter Druck. Die fortschreitende Urbanisierung, moderne Bauweisen ohne Nistplätze für Vögel und die Folgen des Klimawandels führen dazu, dass sein Lebensraum schwindet.
Als klassischer Gebäudebrüter nutzt der Mauersegler bevorzugt Hohlräume in Altbauten wie Kirchtürmen, Bahnhöfen oder Wohnhäusern.
Gleichzeitig bieten Neubauten mit glatten Fassaden und dichten Außenhüllen kaum noch geeignete Brutstätten für Stadtvögel, während Wetterextreme wie Hitzewellen und Starkregen zusätzlich seine Nahrungssuche erschweren.
Als Unternehmen, das sich mit hochwertigen Klinkerfassaden und nachhaltigem Bauen spezialisiert hat, liegt uns bei Hagemeister der Schutz der Artenvielfalt besonders am Herzen. Mit speziellen Nistklinkern bieten wir innovative Lösungen, um Gebäudebrütern wie dem Mauersegler auch in modernen Städten eine sichere Brutstätte zu ermöglichen. Der Artenschutz ist kein Randthema, sondern eine essenzielle Aufgabe für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Durch die Integration von Nistmöglichkeiten in die Architektur können wir nicht nur die Biodiversität erhalten, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum ökologischen Gleichgewicht im urbanen Raum leisten.
Warum ist der Schutz des Mauerseglers so wichtig für die Biodiversität? Welche Rolle spielt dieser besondere Vogel im städtischen Ökosystem? Und welche Maßnahmen können Städte, Architekten, Bauherren und Privatpersonen ergreifen, um diesen bedrohten Kulturfolger zu unterstützen? Aline Förster von der NABU-Naturschutzstation Münsterland gibt in diesem Interview spannende Einblicke in die Herausforderungen des Artenschutzes und zeigt auf, wie nachhaltige Bauprojekte, gezielte Schutzmaßnahmen und Kooperationen mit Unternehmen wie Hagemeister dazu beitragen können, den Mauersegler langfristig zu erhalten.
Interview
Warum ist der Mauersegler besonders auf Schutzmaßnahmen im urbanen Raum angewiesen?
Aline Förster: Der Mauersegler ist ein faszinierender Kulturfolger, dessen Lebensweise eng mit menschlichen Bauten verbunden ist. Ursprünglich haben diese Vögel an Felsen und vereinzelt in Baumhöhlen gebrütet, doch mittlerweile nutzen sie fast ausschließlich Gebäude als Brutplätze. Leider bieten moderne Bauweisen immer weniger geeignete Nischen oder Hohlräume, was die Existenz dieser Tiere bedroht. Da Mauersegler sehr ortstreu sind und jedes Jahr zu denselben Brutplätzen zurückkehren, ist es essenziell, Ersatzbrutplätze zu schaffen, wenn alte Nistmöglichkeiten verloren gehen.
Welche Rolle spielen Mauersegler im Ökosystem und warum sind sie als Kulturfolger für den Artenschutz so relevant?
Aline Förster: Mauersegler leisten einen wichtigen Beitrag zum ökologischen Gleichgewicht in städtischen Räumen. Sie ernähren sich hauptsächlich von Fluginsekten wie Blattläusen, Mücken und Fliegen. Dadurch helfen sie, Insektenpopulationen unter Kontrolle zu halten und können Plagen verhindern. Gleichzeitig sind Mauersegler selbst Teil der Nahrungskette und dienen Raubvögeln wie Wanderfalken als Beute. Diese Doppelrolle macht sie zu einer wichtigen Art für die Biodiversität in urbanen Ökosystemen.
Wie unterscheidet sich der Mauersegler von anderen Stadtvögeln, wie zum Beispiel der Schwalbe?
Aline Förster: Mauersegler unterscheiden sich in mehreren Aspekten von Schwalben. Sie haben dunkles Gefieder – keinen hellen Bauch wie Schwalben – und lange sichelförmige Flügel, die sie benötigen, um fast ihr gesamtes Leben in der Luft zu verbringen. Als Langstreckenzieher verbringen sie nur von Ende April bis Anfang August Zeit in Mitteleuropa und ziehen anders als Schwalben nur eine Brut groß. Zudem hinterlassen sie kaum Spuren an ihren Brutplätzen, und ihr markanter Sri-Sri-Ruf ist an lauen Sommerabenden oft hoch am Himmel zu hören.
Welche Hauptgründe führen dazu, dass Mauersegler in vielen Städten immer seltener werden?
Aline Förster: Die Abnahme geeigneter Brutplätze ist ein Hauptproblem. Alte Gebäude werden abgerissen, und bei Sanierungen von Dächern und Fassaden wird der Artenschutz oft nicht ausreichend berücksichtigt, obwohl dies gesetzlich vorgeschrieben ist. Moderne Neubauten mit glatten Fassaden und hermetisch abgeriegelten Dachbereichen bieten von vornherein keine Nistmöglichkeiten für Gebäudebrüter.
Inwiefern beeinflussen der Klimawandel und die Urbanisierung den Lebensraum und das Verhalten von Mauerseglern?
Aline Förster: Die zunehmende Versiegelung von Flächen zwingt Mauersegler, längere Strecken zur Nahrungssuche zurückzulegen. Extreme Hitze kann Nistplätze auf lebensgefährliche Temperaturen erhitzen, während langanhaltender Regen und Kälte das Nahrungsangebot drastisch reduzieren. Anpassungen wie die Fähigkeit zur Kältestarre zeigen, wie widerstandsfähig diese Tiere sind – dennoch benötigen sie unsere Unterstützung.
Wie unterstützt der NABU den Schutz des Mauerseglers?
Aline Förster: Der NABU setzt sich auf vielfältige Weise für den Schutz von Mauerseglern ein. Dazu gehören Öffentlichkeitsarbeit wie Vorträge und Exkursionen, Zählungen, Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde, Beratung von GebäudeeigentümerInnen sowie das Anbringen von Nisthilfen. Lokale Projekte wie das "Artenschutz am Gebäude“-Programm der NABU-Naturschutzstation Münsterland oder die Beringung von Mauerseglern durch den NABU Hamburg sind Beispiele für erfolgreiche Initiativen.
Welche Vorteile bieten Nistklinker wie die von Hagemeister aus Ihrer Sicht für den Mauersegler?
Aline Förster: Nistklinker bieten an der richtigen Stelle des Gebäudes eingesetzt einen gute Brutmöglichkeit für Mauersegler. Sie lassen sich leicht in Gebäudefassaden integrieren und sind gut belüftet. Eine Reinigungsklappe sorgt bei Bedarf für Wartungsmöglichkeiten, und die Gestaltung entspricht dem Suchschema der Mauersegler. Zudem verhindern sie, dass Straßentauben auf den Nisthilfen brüten.
Wie wichtig ist die Zusammenarbeit mit Unternehmen wie Hagemeister für den Artenschutz in Städten?
Aline Förster: Partnerschaften zwischen Naturschutzorganisationen und der Industrie werden immer wichtiger. Unternehmen können nicht nur Produkte optimieren, sondern auch den Artenschutz durch Öffentlichkeitsarbeit und Monitoring unterstützen. Diese Zusammenarbeit schafft Win-Win-Situationen: Sie fördert die Artenvielfalt und erhöht gleichzeitig die Sichtbarkeit und Nachfrage nach innovativen Produkten.
Was sollten Menschen tun, wenn sie einen verletzten oder schwachen Mauersegler finden?
Aline Förster: Ein am Boden sitzender Mauersegler sollte unbedingt in Sicherheit gebracht werden. Setzen Sie ihn in einen Karton mit Luftlöchern, ausgelegt mit einem Handtuch, damit er sich erholen kann und wiegen Sie ihn, wenn möglich. Bei einem Gewicht unter 20 Gramm benötigt er dringend Hilfe. Suchen Sie eine Pflegestelle oder wenden Sie sich an Organisationen wie die Mauerseglerklinik Frankfurt, die weitere Pflegestellen im gesamten Bundesgebiet vermittelt oder das Nestwerk Münsterland.
- Nestwerk Münsterland: bitte per WhatsApp mit Foto an 0176 21388851
- NABU-Naturschutzstation Münsterland: 02501-9719433 / Mauersegler@nabu-station.de
Welche weiteren Maßnahmen können Städte und Architekten ergreifen, um Mauersegler und andere bedrohte Arten zu schützen?
Aline Förster: Biodiversität sollte ein zentraler Aspekt bei städtebaulichen Projekten sein. Dazu gehören Maßnahmen, wie eine effiziente Flächennutzung durch Hoch- und Mehrfamilienhäuser, begrünte Fassaden, die Integration von Nisthilfen und die Nutzung heimischer Pflanzenarten in Grünanlagen. Auch bei städtebaulichen Wettbewerben könnte der Fokus stärker auf Nachhaltigkeit und Artenschutz ausgerichtet werden, um innovative Lösungen zu fördern.
Die NABU-Station Münsterland setzt sich nicht nur für Vögel wie den Mauersegler ein, sondern auch für andere gefährdete Arten, wie Fledermäuse. Diese Tiere, die oft als „fliegende Insektenfänger“ bezeichnet werden, sind essenziell für ein gesundes Ökosystem. Doch wie Vögel stehen auch Fledermäuse vor großen Herausforderungen, da ihre natürlichen Lebensräume durch menschliche Eingriffe zerstört werden.
Ein wichtiger Aspekt der Arbeit der Station ist die Umsetzung von Artenschutzmaßnahmen in städtischen Lebensräumen. Hierbei geht es nicht nur um den Erhalt einzelner Arten, sondern um die Förderung der gesamten Biodiversität. Städte können – entgegen der weit verbreiteten Meinung – Hotspots der Artenvielfalt sein, wenn sie richtig gestaltet werden.
Die NABU-Station fordert nachhaltiges Bauen und sieht es positiv, dass Unternehmen wie Hagemeister mit dem Produkt Nistklinker zeigen, dass dies nicht nur möglich ist, sondern auch ansprechend aussieht und seine Wirkung erfüllt. Projekte, die Nistmöglichkeiten schaffen, haben einen positiven Effekt auf die Artenvielfalt und tragen dazu bei, unsere Städte lebenswerter zu machen.
Fazit
Die Schutzbedürftigkeit des Mauerseglers zeigt, wie wichtig es ist, nachhaltiges Bauen und Artenschutz miteinander zu verknüpfen. Gerade in urbanen Räumen können gezielte Maßnahmen wie die Integration von Nistklinkern einen entscheidenden Beitrag zur Biodiversität leisten. Wir alle tragen eine Verantwortung, moderne Bauweisen mit ökologischen Lösungen zu verbinden, um den Lebensraum bedrohter Tierarten zu sichern.
Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie sich nachhaltige Architektur und Artenschutz vereinen lassen, empfehlen wir unseren weiterführenden Blogbeitrag „Artenschutz durch Architektur: Nachhaltiges Bauen mit Hagemeister und NABU“. Dort zeigen wir konkrete und zugängliche Möglichkeiten auf, wie Bauherren, Planer und Kommunen aktiv zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen können.
Zusätzlich bieten wir ein umfassendes Whitepaper rund um das Thema Nistklinker an. Darin finden Sie wertvolle Tipps zu nachhaltigem Bauen, zum Schutz gebäudebrütender Vögel und zu ökologischen Aspekten, die bei Neubauten essenziell sind, um langfristig eine harmonische Integration in das Ökosystem zu gewährleisten.